Histaminintoleranz

Histaminintoleranz

  • Was ist eigentlich Histamin und was sind seine Funktionen im Körper?
  • Die Rolle von Histamin bei Allergien und IgE-unabhängigen Histaminfreisetzung
  • Was versteht man unter einer Histaminintoleranz?
  • Ursachen einer Histaminintoleranz
  • Symptome einer Histaminintoleranz
  • Bedeutung von Histamin in der Ernährung
  • Diagnose der Histaminintoleranz
  • Therapie einer Histaminintoleranz

Was ist eigentlich Histamin und was sind seine Funktionen im Körper?

Histamin ist ein so genanntes biogenes Amin. Histamin kann auf der einen Seite vom Körper selbst gebildet werden. Auf der anderen Seite besteht auch die Möglichkeit, Histamin über histaminreiche Nahrungsmittel mit der Ernährung aufzunehmen.

Im Körper wird das Histamin mithilfe eines Enzyms (L-Histidin-Decarboxylase) aus der Aminosäure Histidin gebildet. Diese Synthese findet vor allem in Mastzellen, Basophilen, Thrombozyten und in einigen Nervenzellen statt. In den speziellen Zellen wird das Histamin auch im Körper gespeichert, bis es durch spezifische Stimulationen freigesetzt wird.

Histamin übernimmt im Körper eine ganze Reihe von Funktionen. Hier ein paar Beispiele:

  • Histamin ist an vielen Abwehrreaktionen beteiligt. Hier übernimmt Histamin die Abwehr körperfremder Stoffe und ist damit insbesondere an der Symptomatik von Allergien (siehe unten) und Asthma beteiligt.
  • Im Magen-Darm-Trakt ist Histamin an der Regulation der Produktion von Magensäure beteiligt. Außerdem erhöht Histamin die Bewegungsfähigkeit des Magens.
  • Des Weiteren spielt Histamin eine wichtige Rolle im Herz-Kreislaufsystem. Bei einer vermehrten Histaminfreisetzung kommt es zu einer Weitung der Blutgefäße und damit zu einer Absenkung des Blutdrucks, zu einer Steigerung der Herzfrequenz und zu einer Steigerung der Schlagkraft des Herzens.
  • Eine wichtige Funktion übernimmt Histamin auch im zentralen Nervensystem. Hier kann es als Neurotransmitter an der Signalübertragung seinen Einfluss ausüben. Insbesondere beim Auslösen eines Brechreizes oder bei der Regulation des Schlaf-Wach-Rhythmus ist Histamin ein wichtiger Regulator.

Die Rolle von Histamin bei Allergien und IGE-unabhängige Histaminfreisetzung

Wie oben bereits erwähnt ist die Histaminfreisetzung, insbesondere bei allergischen Reaktionen von großer Bedeutung. Wenn man von einer Allergie betroffen ist und in Kontakt mit dem Allergen gerät, dann schütten die Mastzellen im Körper den Botenstoff Histamin aus. Dieser Überschuss an Histamin im Organismus leitet die typischen Symptome einer Allergie ein. Es kommt zu akuten allergischen Beschwerden wie zum Beispiel brennende Augen, laufende Nase, Atembeschwerden oder Hautausschlag.

Aber auch Menschen, die an keiner Allergie leiden setzten Histamin frei. Diese so genannte IgE-unabhängige Histaminfreisetzung kann durch viele verschiedene Faktoren angeregt werden. Die Faktoren können entweder im Körper selber ausgelöst werden (endogen) oder von außen auf den Körper einwirken (exogen). Einige dieser endogenen und exogenen Faktoren sind beispielsweise:

  • Entzündungsreaktionen
  • verschiedene Medikamente
  • histaminhaltige Nahrungsmittel
  • chemische und physikalische Reize
  • Sauerstoffmangel in Geweben
  • bestimmte Enzyme

In einem gewissen Maß ist eine solche Histaminfreisetzung für den Körper sinnvoll und notwendig. Bei Menschen, die nicht an einer Histaminintoleranz leiden, wird dem plötzlichen Anstieg an Histamin vom Körper selber entgegengewirkt. Dies geschieht durch den Abbau mithilfe von spezifischen Enzymen. Die beiden wichtigsten Enzyme sind hierbei die Diaminooxidase und die Histamin-N-Methyltransferase.

Wenn Sie jedoch an einer Histaminintoleranz leiden, ist das Gleichgewicht zwischen anfallendem Histamin und dem Abbau gestört. Dies führt dazu, dass die oben aufgezählten Stimuli verschiedenste unangenehme Symptome einleiten.

Was versteht man unter einer Histaminintoleranz?

Die Histaminintoleranz ist im Vergleich zu anderen Intoleranzen schwieriger zu erkennen, da die Symptome sehr unspezifisch sind. Zudem tritt die Histaminintoleranz deutlich seltener auf als beispielsweise die Laktoseintoleranz. Lediglich etwa ein Prozent der Gesamtbevölkerung sind von einer Histaminintoleranz betroffen. Von den Betroffenen sind 80 Prozent Frauen im mittleren Alter. Ein Überschreiten einer sehr individuellen Histamintoleranzschwelle führt bei diesen Personen zu histaminvermittelten Symptomen.

Eine Histaminintoleranz basiert auf einem Ungleichgewicht zwischen anfallendem Histamin und der Möglichkeit dieses adäquat abzubauen. Der Histamin-Abbau ist über zwei verschiedene Enzyme möglich. Am Abbau von Histamin sind das Enzym Diaminooxidase (DAO) und das Enzym Histamin-N-Methyl-Transferase (HNMT) beteiligt.

Die DAO ist das Enzym, dass über die Nahrung aufgenommenes Histamin abbaut. Wohingegen die HNTM nur das vom Körper selbst anfallende Histamin inaktivieren kann.

Durch eine verminderte Aktivität des Enzyms DAO können infolgedessen, nach Aufnahme histaminreicher  Lebensmittel, von Alkohol oder auch bestimmten Medikamenten, die typischen Symptome einer Histaminintoleranz auftreten.

Ursachen einer Histaminintoleranz

Es werden verschiedene Ursachen für die Entstehung einer Intoleranz gegenüber Histamin diskutiert. Dazu zählen:

  • bei bestehenden gastrointestinalen Erkrankungen (wie z.B. bei den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen  Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa oder auch bei Nahrungsmittelallergien) kann ein sekundärer DAO-Mangel vorliegen
  • andere biogene Amine, Alkohol und bestimmte Medikamente können die DAO hemmen und so den Abbau von Histamin negativ beeinflussen
  • immer wieder wird auch über potenzielle genetische Ursachen eines reduzierten Histaminabbaus diskutiert, nachgewiesen ist dies jedoch nicht
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